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Bild zeigt den Blick über den Parkplatz für die Schulbusse auf die Donatus-Schule.

„Geht nicht, gibt’s nicht!“

Jedenfalls nicht, solange viel Engagement auf Herbstsonne, wunderschöne Natur und sportliche Begeisterung treffen. Bericht von der inklusiven Outdoor- und Kletterfreizeit in der Fränkischen Schweiz mit 16 Schüler*innen der Donatus-Schule und einer allgemeinen Schule in die Fränkische Schweiz.

Mit 2 Bussen des Vereins für Körperbehinderte, jeder Menge Essen , alles von den zurückgelassenen Eltern gespendet, sowie einem Haufen Kletterausrüstung, starteten die Schüler*innen auf ihre Reise. Die Mittelfrankenhütte des DAV in dem kleinen Ort Gasseldorf , umgeben von tollen Klettergebieten ,Höhlen und Herbstwäldern war Ausgangspunkt für Abenteuer und Kletteraktionen.
Mit dem Ziel, Vorurteile und Barrieren in den Köpfen abzubauen und den gemeinsamen Spaß an sportlichen Aktivitäten für alle Normalität werden zu lassen, entstand die Idee zu dem inklusiven Projekt. Kinder einer allgemeinen Schule, die unser Projekt bereits zum 2. mal begleiteten, erlebten wieder, dass körperliche oder geistige Einschränkungen, also ein irgendwie anders sein eben keine Behinderung, sondern eine Bereicherung für andere ist.

Egal welche Defizite jeder mitbrachte, die Zielsetzung war für alle gleich:

  • Spaß an neuen Herausforderungen,
  • Grenzen erfahren
  • und Verstehen das keine Leistung und Erfolg geringer ist nur weil das Ergebnis nicht der Norm entspricht.

Holz für das Lagerfeuer sammeln, Arbeiten mit Axt und Säge, Rösten von Brotteig an Stöcken über dem Feuer, ließen die sonst so geliebte virtuelle Welt in Vergessenheit geraten.
Jeder plante, entwickelte Ideen , machte Vorschläge für neue Aktivitäten und auch die sonst so „ wilden Kerle“ , die mit ihrer Unruhe und Hyperaktivität gerne mal den Unterricht sprengen , schafften es über lange Zeit konzentriert zu klettern und motiviert zu sein.
Dank Christian Brodesser, ein sehr erfahrener und ortskundiger Kletterlehrer der Kletterschule Rasclat Germany, erforschten wir schwer zugängliche Höhlen und kletterten mit einem Profi an fantastischen Felsen, manchmal von alten Burgruinen gekrönt.
Jeder der Teilnehmer wurde individuell gefördert, gefordert und nicht in Watte gepackt. Der Rollstuhl stand auch hier wieder so manches mal verloren im Wald herum.
Unser Ziel, trotz Behinderung aktiv dabei zu sein, wurde auch am Fels nicht aus den Augen verloren.
Mit viel Einsatz und Teamwork, verbuchten alle ihre persönlichen Erfolge. So manche Tränen aus Wut und/ oder Angst, wenn es mal nicht so klappen wollte oder die Höhe unheimlich wurde, gehörten dazu.
Wir erforschten Höhlen, Burgruinen, kletterten an richtigen Felsen, machten Feuer, bauten einen Erdofen, hielten die Belegschaft der Sommerrodelbahn in Schach, wälzten uns im Herbstlaub, besuchten ein und die Kletterhalle Magnesia in Ebermannstadt wurde als Alternative zum draußen Klettern und zum Bouldern genutzt.

Für den Sommer 2014 ist die nächste große Reise in das Rasclat Klettercamp auf Teneriffa geplant. Dort wartet ein Team mit engagierten Freunden, ein neues Land, eine fremde Sprache und neue Gesichter auf uns. Gemeinsam sammeln wir nun weiter Spenden und hoffen auf die für uns notwendige finanzielle Unterstützung für dieses große Projekt.

Eins steht für alle fest: „Grenzen gibt es nur in unseren Köpfen, alles was du dir vorstellen kannst, kannst du auch erreichen!“

A. Jansen und A. Aniol

Bilder von der Fahrt der integrativen Klettergruppe